Von Hilmar von Campe

Folterungen im Irak

Das Thema beschäftigt ganz Amerika. Die veröffentlichten Fotos haben allgemeines Entsetzen ausgelöst. Am 7. Mai hat der amerikanische Kongress in öffentlichen Sitzungen den Verteidigungsminister, Donald Rumsfeld, und die militärischen Spitzen ausgefragt und sich über den Hintergrund der Ereignisse berichten lassen. Es besteht keinerlei Zweifel, dass Gefangene gefoltert wurden, und sowohl Rumsfeld und der Armee Minister wie auch die Generale entschuldigten sich gegenüber den betroffenen Personen und Familien. Einstimmig wurde jedoch festgestellt, dass es sich bei den Misshandlungen um eine Serie von Einzelfällen handele, die nicht als representativ für das Verhalten amerikanischer Streitkräfte angesehen werden könne. Schon bevor die Ereignisse an die Öffentlichkeit gelangten, waren verschiede Untersuchungen eingeleitet worden und die ersten Anklagen gegen beteiligte Soldaten aufgrund der militärischen Strafgesetzgebung erhoben worden.

Die grösste amerikanische Internet Zeitung World Net Daily jedoch veröffentlichte am 4. Mai einen detaillierten Bericht über ihre eigene Untersuchung der Vorfälle und Anklagen. Demzufolge erschienen in arabischen Websiten plastische Fotos von amerikanischen Soldaten beim Missbrauch und der Vergewaltigung irakischer Frauen. Tatsächlich wurden die Mehrheit dieser Bilder aber fabriziert.

Das Kommittee zur Verteidigung Saddam Hussein in Tunisien produzierte in Frankreich für Albareh.net und eine tunesische Website diese Fotos, die auch Gruppen Vergewaltigungen irakischer Frauen durch amerikanische Soldaten zeigte. Die Mehrzahl dieser Bilder jedoch stammen laut World Net Daily von der amerikanischen Porno Website "Irak Babies" und der ungarischen ebenfalls Porno Website "Sex im Kriege" und wurden dann mit der Überschrift "Die Abu Ghraib Gefängnis Fotos" veröffentlicht. Die tunesischen Website behauptete dann, sie habe diese Fotos per e-mail erhalten. Beide hier genannten Websites sind verbunden mit weiteren Websites, die gewalttätigen Porno anbieten.

Die Absicht ist offensichtlich, nämlich die Vereinigten Staaten zu diskreditieren und die amerikanische Bevölkerung dazu zu bringen, der Bush Regierung die Unterstützug zu versagen. Die chinesischen militärischen Strategen, würden diesen gelungenen Angriff als Teil des Medien und Fabrikations Krieges betrachten.

Wahlkampf

John Kerry wurde in die Verteidigung gedrängt. An die 200 Vietnam Veteranen, darunter alle seine Vorgesetzten, unterschrieben einen Brief an das Verteidigungsministerium mit der Bitte, alle Kerry betreffenden Unterlagen zu veröffentlichten. Sie erklärten er sei als Oberbefehlshaber der Streitkräfte nicht tragbar. Unabhängig von dieser Gruppe erklärte auch der Arzt, der die erste der drei Verwundungen Kerry's unterucht hatte, dass man von einer Verwundung garnicht sprechen könne, es sei nur eine Schramme gewesen. Es sei ihm schleierhaft, wie jemand dafür ein Verwundetenabzeichen (Purple Heart) erhalten könne. Die Veteranen bezeichneten Kerry als ehrgeizigen, selbstbezogenen Menschen, der die Ehre der Streitkräfte beschmutzt und sich mit den Anti-Vietnam Ausschreitungen identifiziert habe.

Ich halte es für zweifelhaft dass John Kerry die Nominierung als Präsidentschaftskandidat erhält. Die obigen Anschuldigungen sind in Amerika sehr schwerwiegend. Bekommt er sie nicht, dann steht Hillary Clinton bereit, sich aufstellen zu lassen, und sie hat grossen Anhang. Sie wäre zweifelsohne aufgrund ihre Intelligenz und Skrupellosigkeit gefährlicher für Bush als Kerry. Bis zum Parteitag der Demokraten im August aber hat sie wahrscheinlich ähnliche auf den Charakter bezogene Probleme wie Kerry. Und dann stehen die Demokraten ohne Aussage und ohne einen zugkräftigen Kandidaten da. Es wird auf jeden Fall interessant werden.

Baptisten und die staatlichen Schulen

Auf dem im Juni stattfindenden Kongress der Südlichen Baptisten wird voraussichtlich eine Resolution zur Abstimmung gelangen, derzufolge alle Angehörigen dieser millionen-starken grössten konfessionellen Gruppierung Amerika's aufgefordert werden, ihre Kinder aus den staatlichen Schulen herauszunehmen. Dort würden sie von gottlosen Lehrern indocktriniert und liefen Gefahr in gottlose Menschen verwandelt zu werden. Sie sollten ihre Kinder zu privaten christlichen Schulen senden oder selber in "Familien Schulen" (home schools) aufziehen. Dieses ist eine höchst bemerkenswerte Initiative. Das amerikanische staatliche Schulsystem wird von der linken Lehrergewerkschaft dominiert. Diese sind in der Tat gottlos und geben ihre Weltsicht weiter. Darüber hinaus gibt es in der amerikanischen Verfassung keinerlei Artikel, der die Bundesregierung in Washington autorisiert, sich in die Erziehung einzumischen. Die Regelung der Erziehung ist demzufolge Angelegenheit der Bundesländer oder der stimmberechtigten Bürger.

Deutschfreundlichkeit

Unser Elektriker, der zu einer Reparatur ins Haus kam, fragte mich bevor er sich verabschiedete, was meine Erfahrung mit Amerikanern sei. Was er wissen wollte, war, ob ich als Deutscher Schwierigkeiten hätte und von Amerikanern angegriffen würde. Ich konnte ihm sagen, dass ich mich an keinen einzigen Fall erinnern könne, indem irgendein Amerikaner mich als Deutschen angegriffen habe. Ganz im Gegenteil, wenn ich mich als Deutscher identifiziere, dann begegne ich nur grosser Freude. Der eine hat einen deutschen Grossvater, der nächste war als Soldat in Deutschland und viele haben eine deutsche Frau mitgebracht, und zummindest eine deutsche Gross-Tante haben die meisten. Ich bin Ehrenmitglied der amerikanischen im Ruhestand lebenden Offiziersvereinigung, und man rechnet es sich zur Ehre an, dass ich dabei bin. Die niederträchtige Weise wie Gerhard Schroeder dieses Kapital, das wir hier in Amerika haben, für seine eigene Karriere verspielt, wurmt mich ganz masslos. Ich glaube auch, dass irgendein Hass, der im Laufe des Zweiten Weltkrieges an die Oberfläche gelangte, ebenso künstlich erzeugt wurde, wie der Hass vieler Araber auf Amerika, oder der Hass auf Bush und Amerika, dem ich bei meinen letzten Besuchen vorfand. Jedoch weiss ich, dass es auch in Deutschland noch genügend Substanz für die traditionelle Freundschaft unserer beiden Länder gibt.

Disneyland

Laut einer versteckten Pressenotiz möchte eine Gruppe von Anlegern Disneyland kaufen und versucht, Mel Gibson dazu zu bewegen, mitzumachen und die Leitung der Gesellschaft zu übernehmen. Da Disneyland Besitzer von ABC und anderer Unternehmen ist, würde eine solche Entwicklung in der Tat die Medien Landschaft Amerika's erheblich verändern.

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