ANTI-SEMITISMUS IM NEUEN GEWAND Hilmar von Campe Ich unterhielt mich kürzlich mit einem meiner jüdischen Freunde, einem Holocaust Überlebenden meiner Generation und langjährigem Präsidenten der lokalen Organisation der ehemaligen Insassen deutscher Konzentratsionslager, und wir sprachen über Anti-Semitismus in Deutschland. Ich hatte auf einer Vortragsreise in Deutschland im August 2003 zum ersten Mal nach den Nazi Jahren verschiedentlich wieder den allgemeinen Ausdruck "Der Jude" gehört – wie es damals zur Nazi Zeit, die ich durchlebte, mit unüberhörbaren negativen Akzent zur Tagesordnung gehörte. Als ich in einem Vortrag vor einem Lions-Club im Rahmen meiner Weltsicht unter anderem den tibetanischen Holocaust erwähnte, in dem ein Drittel der tibetanischen Bevölkerung, 1,3 Millionen Menschen, von der chinesischen Armee umgebracht wurde, sagte mir ein Zuhörer am nächsten Tage, dass ich ins Fettnäpfchen getreten sei. Ich fragte ihn, was er meine. Seine Antwort erstaunte mich. In Deutschland gäbe es nur einen Holocaust, nämlich den jüdischen, über andere dürfe man nicht sprechen. Dafür sorge Herr Spiegel fügte später jemand anders hinzu. Natürlich lasse ich mir von niemandem vorschreiben, was ich sage und schreibe. Sollte diese Aussage aber stimmen, dann ginge es offensichtlich dabei nicht um das beste Interesse jüdischer Menschen sondern um institutionelle Interessen und Verhaltensweisen, die unausweichlich einen Meinungsterror zur Folge haben müssten. Mein Freund sagte mir, er habe den Deutschen vergeben und trage keinerlei Hass in sich. Aber natürlich schmerze es ihn immer, wenn schlecht ueber Juden gesprochen werde. Meinungen dieser Art klingen fuer ihn immer wie Anti-Semitismus. Sie erinnern ihn an die jahrelangen niederträchtigen Beschimpfungen der Nazis und die entwürdigende Behandlung in den verschiedenen Konzentrationslagern, in denen er jahrelang am Rande des Todes vegetieren musste. Jeder Mensch jedoch, so meinte er, müsse die Freiheit haben, zu sagen, was er denke. Dann kam er zur entscheidenden Priorität seines Denkens hinsichtlich des Anti-Semitismus: die Sicherheit und Zukunft Israels, dem Heimatland aller Juden, verbunden mit einer harten Kritik an der europäischen Politik gegenüber dem Konflikt im Mittleren Osten. Sie entsprach einem Leitartikel der Jerusalem Post, der feststellte, "wenn sie, (die europäischen Führer) ihre Politik durchgesetzt hätten, dann wäre Saddam mit seiner Mord Maschine noch an der Macht, weiterhin darauf aus, nukleare Waffen zu entwickeln oder zu erwerben, Terroristen auszubilden, und die nächste internationale Aggression vorzubereiten…Die Lehre des 11. September ist in Gefahr, in Amerika vergessen zu werden, wurde aber in Europa nie erkannt, mit der Folge eine Anpassung an feindliche Tyraneien. Der Preis dafür ist hoch." Die Politik Schroeder’s und Chirac’s wird als Anti-Semitismus verstannden. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass Anti-Semitismus ebenso wie der gummi-artige Begriff der Menschenrechte in unehrlicher Weise dazu gebraucht werden kann, politische Gegner oder Menschen mit unbequemen Meinungen auszuschalten. Anti-Semitismus ist Ausdruck einer abwertenden und negativen Einstellung gegenüber jüdischen Menschen.und gewöhnlich verbunden mit Arroganz und Blindheit gegenüber eigenen Schwächen. Es besteht die Absicht, zu verletzen und Rache zu nehmen. Fehlen diese Elemente, dann kann man nicht von Anti-Semitismus sprechen. Der Jude Jesus hat den Mitgliedern des jüdischen staatlichen und religiösen Establishment ungeschminkt die Wahrheit über sie selbst gesagt, deswegen haben diese ihn auch umgebracht. Aber nicht, weil er Anti-Semit war, sondern weil er die unangenehme Wahrheit sagte, die sie nicht hören wollten. Ich habe mich ungezählte Male gefragt, wie eine solch dumme und oberflächige Beurteilung einer ganzen Menschengruppe, wie Anti-Semitismus sie darstellt – von dem Massenmorden garnicht zu sprechen – von einem Volk wie den Deutschen Besitz ergreifen konnte. Wenn ich die liebenswerten Eigenschaften und die Menschlichkeit ungezählter meiner jüdischen Freunde beobachte, dann greife ich mich wieder und wieder an den Kopf, und frage mich, wie so viel Dummheit möglich war. Logischerweise gibt es auch unter Juden eine reiche Anzahl von Schurken, die ja auch bei uns nicht selten waren und sind. Man braucht nur an Trotzki, Marx, Sinowjew und Gesinnungsgenossen zu denken. Auch der Jude Paulus nahm kein Blatt vor den Mund: "Euretwegen werden die Völker den Namen Gottes verspotten. Nun, es ist schon ein ganz besonderer Vorzug, ein Jude zu sein und an Gott zu glauben, wenn Du seine Gebote befolgst. Tust Du es aber nicht, dann bist Du nicht besser als jeder Heide. Musst Du nicht zugeben, dass jeder andere, der nach Gottes Geboten lebt, einem Juden gleichzustellen ist?". Das Volk Gottes, bestehend aus den Nachkommen des Juden Abraham, hat nicht nur den geschichtlichen Anspruch auf Palestina, sondern auch das Versprechen Gottes, der ihnen das Land für alle Zeiten übertragen hat. Das ist dem Islam ein Dorn im Auge und deswegen wird keine ‘Strassenkarte zum Frieden’ zu einem solchen führen, die den Willen Gottes nicht beachtet. Die Ersatz Theologie halte ich fuer eine nicht in der Bibel verankerte Irrlehre. Israel jedoch wird keinen Frieden haben, wenn es nicht lernt, aus Feinden Freunde zu machen, weil es die Nachbarn so liebt wie sich selber. Nur das kann eine Ideologie des Hasses, die sich als Religion verkleidet, überwinden. Der Anti-Semitismus zeigt sich heute in einem neuen Gewand. Er manifestiert sich in der Weltmeinung über Israel, verkleidet als Gerechtigkeit suchende Ablehnung "agressiver zionistischer" Politik und "grausamer" Behandlung palestinensischer Menschen durch die israelische Regierung, ganz besonders durch den derzeitigen Ministerpräsidenten Sharon, und die israelische Armee. Der neue anti-Israel Trend jedoch, angeführt von den nicht so objektiven Vereinten Nationen, ist nichts anderes als der alte anti-Semitismus in neuer Kleidung. Er beruht auf dem Irrtum der moralischen Gleichsetzung der sich gegenüberstehenden Kräfte im Konflikt des Mittleren Ostens und der Ablehnung der eigenen Geschichte und der judäisch-christlichen Lehren durch das sozialistische Europa, die zur Entstehung und Blüte des westlichen Abendlandes führten. Die Lebensrechte Israels berühren die Vertreter dieses Europa’s nur am Rande. Sie betrachten das Land als ein lästiges Hindernis, das den ersehnten beschaulichen Frieden, den sie fuer sich wünschen, verhindert. 80% der deutschen Bevölkerung glauben, einer kürzlichen Meinungsumfrage zufolge, dass Israel die grösste Gefahr für den Weltfrieden darstellt. Das zeigt ein Mass von politischer Dummheit, das kaum noch übertroffen werden kann. 54% der Bewohner der Europaeischen Union sind derselben Umfrage zufolge der Meinung, die USA seien die groesste Gefahr fuer den Weltfrieden. Die British Political Cartoon Society in London verlieh im vergangenen Jahr einem Künstler den ersten Preis eines Wettbewerbs in Anerkennung seiner Karikatur eines nakten Sharon beim Verzehr eines Palestinensers. Der französische Präsident Chirac hat schon seit Jahren Israel brueskiert und seine Vorliebe für die Araber und deren Öl gezeigt. Im wesentlichen interessiert ihn jedoch nur Jaques Chirac. Ich bin der Meinung, dass es eine globale Hetzkampagne gegen Sharon und Israel und Bush und die USA gibt, und dass nur wenige Deutsche die Zusammenhänge durchschauen. Israel hatte am Ende des Jahres 2002 eine Bevölkerung von 6,6 Millionen. 76,8% sind Juden. In dem Jahr wuchs die arabische Bevölkerung um 3,5%, die jüdische um 1,4%, die der Drusen um 2,1% und die christliche Bevölkerung um 1,3%. 41% der Juden kommen aus Europa oder Amerika. Die 500.000 Marokkaner stellen die grösste einzelne Gruppe dar. Der Ausdruck Palestinenser bedeutet in der hebräischen Sprache Eindringling. Die Bestimmung Israel’s ist es, ein Schrittmacher für den Frieden in der Welt zu sein, indem Regierung und Volk sich dem Willen des Gottes Abraham’s und Moses’ unterwerfen. Ein ungeteiltes Jerusalem gehört zu dem Land, das Gott Israel zugewiesen hat.
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