„Es ist die Zeit des Schwertes über die Christen gekommen.“Irakische Christen werden mit unvorstellbarer Grausamkeit von Muslimen verfolgt, gefoltert und umgebracht Rothenburg o.d. Tauber. Es sind helle und wache Augen, die den Interviewpartner anschauen und ihm ein Empfinden von der Glaubensstärke und dem unermüdlichen Einsatz dieser bescheidenen Ordensfrau geben. Doch wenn die syrisch-orthodoxe Schwester Hatune Dogan über die Erlebnisse in ihrer Heimat erzählt, schießen Tränen in ihre Augen. Kurz vor Pfingsten ist die 38-jährige in der Türkei geborene Assyrin mit deutscher Staatsangehörigkeit kurzzeitig aus dem Nahen Osten nach Deutschland gekommen, um die europäischen Christen wachzurütteln und um Hilfe zu bitten. In den Wintermonaten kümmert sich die engagierte Gründerin der indischen Hilfsorganisation „Schwester Hatune Stiftung“ mit 2.000 Helfern um die Ärmsten der Armen auf dem indischen Subkontinent. Dort baut sie Wasserbrunnen und sorgt für medizinische Betreuung sowie Nahrung und Kleidung für tausende Familien. In den Sommermonaten widmet sie sich mit großem Engagement der Hilfe der Christen in ihrer kleinasiatischen Heimat. Die syrischen Christen sind stolz darauf, dass sie als einzige Christen in der Welt aramäisch sprechen, die Muttersprache Jesu. Nur im Irak spricht und schreibt man heute noch aramäisch. Was sich diese kleine Schwester bei ihrer letzten Reise in den Nahen Osten aber nun an leidvollen Erlebnissen ihrer irakischen Freunde anhören musste, ist unvorstellbar furchtbar. Im Rahmen einer ökumenischen Tagung in Rothenburg ob der Tauber berichtete Sr. Hatune nun ausführlich über die systematische Verfolgung irakischer Christen in ihrer Heimat sowie in den Flüchtlingsländern Sy-rien, Jordanien, dem Libanon und der Türkei, von der wir uns im sicheren Europa keinerlei Vorstel-lungen machen können. Während sich im Irak die beiden größten muslimischen Glaubensrichtungen, die Sunniten und die Schiiten, bekämpfen, werden die Christen zwischen diesen muslimischen Konfessionen zermalt wie zwischen zwei Mühlrädern. „Ich erlebe tagtäglich Märtyrer“, sagt Sr. Hatune, und Tränen steigen ihr in die Augen. Christen bekommen Morddrohungen. Ihre irakischen Landsmänner bedrohen die Muslime massiv: „Entweder werdet ihr Moslems oder ihr verschwindet von hier oder ihr müsst sterben!“ Die muslimischen Iraker erklären ihren christlichen Landsleuten: „Ihr habt kein Recht, hier zu leben. Das Land gehört zum Islam. Ihr als Ungläubige müsst verschwinden, sonst seid Ihr morgen tot.“ Schließlich heißt es im Koran über die Christen: „Fast möchten die Himmel darob zerreißen, und die Erde möchte sich spalten, und es möchten die Berge stürzen in Trümmer, dass sie dem Erbarmer einen Sohn beilegen, dem es nicht geziemt, einen Sohn zu zeugen“ (19. Sure, Vers 92f). Früher waren noch 13 % der Iraker Christen, heute sind es aufgrund der Verfolgung nach Angaben von Schwester Hatune nur noch 3 %. Es handelt sich um Chaldäer, Anhänger assyrischer Kirchen des Ostens, syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische, armenisch-katholische, chaldäisch-katholische, römisch-katholische, evangelische und freikirchliche Christen. Von der systematischen Christenverfolgung im Nahen Osten erfahren wir in Europa kaum etwas. Mitte März wurde lediglich bekannt, dass der Ende Februar im Nordirak entführte Erzbischof der chaldäisch-katholischen Kirche, Paulos Faradsch Raho, tot sei. Seine Leiche sei in der Nähe der Stadt Mossul gefunden worden, seine Kidnapper hätten ihn begraben. Tatsächlich wurden jedoch jüngst 13 Priester auf bestialische Weise getötet. Die Geistlichen wurden auf erniedrigende Weise ermordet, indem sie bei lebendigem Leib in Teile zersägt wurden. Schwester Hatune erfuhr dies von einem irakischen Christen, der nach Jordanien flüchten konnte und ihr schilderte, wie Muslime einen Priester in sieben Teile geschnitten hätten. Der irakische Christ sammelte die Leichenteile, barg sie in eine Decke, ließ den Leichnam im Krankenhaus zusammennähen und bestattete den Priester. Vielfach würden sich die Christen nicht mehr trauen, die zerstückelten Leichenteile ihrer Glaubensbrüder aufzusammeln, weil diese anschließend mit Sprengsätzen versehen würden. Erst fünfjährige christliche Mädchen werden grausam vergewaltigt Die Augen- und Ohrenzeugen dieser grausamen Taten sind völlig traumatisiert. Der unvorstellbare Hass der Muslime in dem von den christlichen Amerikanern besetzten Land zielt vor allem auf die Besatzer, entlädt sich jedoch auch auf die übrigen Christen, die als gebildete Einheimische von den Amerikanern bevorzugt werden. Schwester Hatune berichtet von dem Fall einer 42-jährigen iraki-schen Mutter von zwei Kindern, die als Putzfrau bei Amerikanern im Irak arbeitete. Als sie aus dem Haus kam, wurde sie erschossen, doch nicht mit einer oder zwei Kugeln, sondern mit 42 Kugeln; dermaßen groß sei der Hass auf die Christen, die ihnen, wie sie meinen, Land und Öl weggenom-men hätten. So mischen sich in den Mordattentaten politische und religiöse Motive. Schwester Ha-tune erinnert daran, dass die Muslime die ganze Welt islamisieren wollten und einen Hass auf Christen hätten. Schließlich heißt es im Koran: „Und es sprechen die Nazarener: ‚Der Messias ist Allahs Sohn.’ … Allah, schlag sie tot! Wie sind sie verstandeslos!“ (9. Sure, Vers 30). Häufig würden muslimische Entführer christliche Mädchen kidnappen und anschließend von der christlichen Familie ein Lösegeld fordern. Doch selbst wenn die Familie zahle, seien die Opfer bereits traumatisiert oder würden trotzdem umge-bracht. Es handele sich dabei um 5- bis 20-jährige Mädchen bzw. junge Frauen. Vergangene Woche sprach Schwester Hatune mit einem 7-jährigen Mädchen, das bereits als 5-Jährige mehrfach vergewaltigt worden war. Das Mädchen habe man anschließend im Genitalbereich aufgeschlitzt. Noch heute, nach Jahren, reagiere es völlig phlegmatisch. Schwester Hatune stockt, als sie davon erzählt. Sie sagt, die Bilder dieses kleinen Mädchens, das mit ausdruckslosem Gesicht auf ihrem Schoß saß, dumpfe Laute von sich gab und nicht in der Lage war, sich richtig zu artikulieren, würden ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Man sieht der jungen Ordensfrau, die in Deutschland Theologie studiert hat, an, dass sie von diesen Augenzeugenberichten selbst zutiefst traumatisiert ist. Schwester Hatune berichtet von einem chaldäischen Priester, dessen Frau vor seinen Augen verge-waltigt wurde. Der Priester und Vater von zwei Kindern wurde anschließend von Kidnappern ver-schleppt und sexuell missbraucht. 72.000 €brachten Verwandte auf, damit er befreit werden konn-te. Mittlerweile konnte sich die Familie in die USA flüchten. Für die Freilassung eines 9-jährigen christlichen Mädchens zahlte deren Familie 33.000 €. Zuvor war das kleine Mädchen 19 Tage lang gefangen gehalten und jeden Tag von fünf Männern verge-waltigt worden. Bevor man sie freiließ, schnitt man ihr den Genitalbereich auf. Schwester Hatune sprach mit acht Mädchen, denen es genauso erging. Insgesamt begegnete die Ordensschwester 202 vergewaltigten Mädchen und jungen Frauen zwischen 5 und 25 Jahren, Christinnen aus dem Irak, die systematisch von militanten Muslimen geschändet wurden. Sogar in der Moschee werde gepre-digt: „Es ist die Zeit des Schwertes über die Christen gekommen.“ Die Berichte darüber gelangten nicht in den Westen. Die UNO in Syrien habe zwar Berichte über diese Gräueltaten bekommen, viele muslimische Mitarbeiter würden diese Anzeigen gegen ihre eigenen Glaubensbrüder jedoch nicht weitergegeben, sondern zerreißen. Christen wurden von Muslimen zu Koteletts verarbeitet oder gekreuzigt In Bagdad lebte eine Familie, die sich ihren Lebensunterhalt als Jäger und Verkäufer von Wild-fleischwaren verdiente. Schwester Hatune sprach mit einer Schwester der Familie und der Ehefrau der drei später auf grausamste Weise ermordeten Männer. Nach Saddams Sturz wurden die Männer von militanten Muslimen überfallen und gefesselt, so dass sie sich nicht wehren konnten. Mit einer Metzgersäge schlitzte man die beiden Brüder und den Schwager vom Fuß bis zum Kopf bei leben-digem Leib auf und verarbeitete sie zu menschlichen Koteletts. Die Leichenteile wurden anschlie-ßend in Müllsäcke gepackt und von den bestialischen Verbrechern mit einem Zettel versehen, auf dem geschrieben stand: „Ihr habt den Muslimen Schweinekotelett verkauft; deswegen seid ihr selbst Schweine und werdet als Koteletts verkauft.“ Eine andere christliche Familie betrieb im Irak ein Weingeschäft. Schwester Hatune sprach mit ei-ner Frau der Familie, die sich nach Jordanien flüchten konnte. Zwei Brüder und ein Sohn wurden von Muslimen gefesselt. Mit Schwertern schnitten sie bei lebendigem Leib große Taschen in deren Körper und füllten diese mit Salz. Am Karfreitag 2007 wurde mitten auf der Straße in Bagdad ein 14-jähriger Christ an ein Kreuz ge-nagelt und dann mit einem Schwert von unten aufgespießt. Daraufhin verspotteten sie den gekreu-zigten Teenager: „Du sagst, Du gehörst zu Jesus; dann soll er kommen und dich retten.“ Tags zu-vor, am Gründonnerstag, kam ein katholischer Priester in seine Kirche. Dort lagen zwei enthauptete Ministranten auf dem Altar. Daneben lag ein Zettel mit der Aufschrift: „Ihr bringt Opfer für Gott. Hier haben wir zwei Opfer für Euch.“ Im Februar diesen Jahres wurde eine christliche Irakerin, Mutter von 6 Kindern, die nur mit einem Kopftuch ihr Haupt bedeckt hatte und nicht mit dem vorgeschriebenen muslimischen Tschador, in Bagdad mitten auf der Straße erschossen. Zwölf Kugeln durchsiebten ihren Körper. Der jüngste Sohn war erst drei Monate alt. Der Vater war zuvor bereits von militanten Muslimen umgebracht worden. Schwester Hatune sagt mit stockender Stimme über diese Massaker: „Es gibt nichts Grau-sameres.“ Christliche Flüchtlingsfamilien sind zur Prostitution gezwungen Wem es als irakischem Christen gelingt, der flieht in die Nachbarländer. Doch dort geht es ihnen nicht viel besser. In Jordanien haben die christlichen Familien nichts zu essen, so dass die Mädchen gezwungen sind, sich zu prostituieren. Eine Familie, die keine Töchter hat, schickt ihre Söhne auf den Strich. In der Türkei sprach Schwester Hatune mit einem 13-jährigen Mädchen. Ihr Vater wurde getötet, die Oma lag krank im Bett, die Mutter litt an Migräne, die 15-jährige Schwester war gerade „arbeiten“. Die Fa-milie teilt sich einen Raum in einem Keller, wo Ratten hin- und her rennen und es keine Kanalisation gibt. Nach ein paar Monaten hatte die Familie nichts mehr zu essen. Die Mutter forderte die 15-Jährige auf, sich zu prostituieren, um Geld für die Familie heran-zuschaffen. Durch die Vermittlung von Spendengeldern gelang es Schwester Hatune, das Mädchen aus der Prostitution zu befreien, das daraufhin dankbar ausrief: „Du hast mich aus der Hölle gerettet.“ Da es Muslimen verboten ist, fremde muslimische Frauen anzufassen, stürzen sie sich auf die christlichen Prostituierten, an denen sie ihren ganzen Glaubenshass auslassen. Die 15-jährige hatte Brandwunden am ganzen Körper von Zigaretten, die die Freier auf ihrer nackten Haut ausdrückten. Die Familie konnte mittlerweile in die USA flüchten. Es gehört zur Ehre der Muslime, sich nicht an muslimischen Frauen zu vergehen. Mit der Benut-zung christlicher Prostituierter will man die Ehre der Christen bewusst schänden. In Syrien wurden in den letzten drei Jahren 30 neue Bordells eröffnet. 99% der Prostituierten sind christliche Flücht-linge aus dem Irak, die auf diese Weise den Lebensunterhalt für ihre Familien aufbringen müssen. 5% der Prostituierten sind männlich, weil deren Familien keine Mädchen haben, die sie auf den Strich schicken können. Das UNO-Flüchtlingskommissariat UNHCR berichtete im März 2007, dass Christen im Irak ihres Lebens nicht mehr sicher seien: Religiös motivierte Gewalttaten nähmen im Land weiter zu. Daher versuchten jeden Monat Christen das Land zu verlassen, um den vielfältigen Verfolgungen zu ent-gehen. Nach Roland Schönbauer (UNHCR-Österreich) habe im Irak die Gewalt gegen Christen und ihre Kirchen seit Jahresbeginn explosionsartig zugenommen, was einen regelrechten Exodus orien-talischer Christen zur Folge habe. Laut Le Monde vom 24. März 2008 haben inzwischen weit mehr über die Hälfte der ehemals ca. 700.000 irakischen Christen das Land verlassen müssen. Über die dramatische Situation der irakischen Christen schrieb kürzlich auch eindrucksvoll Klaus Barwig in seinem Artikel „Flüchtlinge in der Sackgasse“ in der Herder Korrespondenz (3/2008, S. 142-147). Doch über das tatsächliche Ausmaß dieser Gräueltaten erfahren wir durch die Medien in Europa kaum etwas. Schwester Hatune sagt, niemand traue sich, darüber zu schreiben. Teilweise spielten wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Auch würden Nachrichten darüber unterdrückt. Überall herrsche Angst. Mehrfach bekam die tapfere Christin selbst Morddrohungen. Doch Schwester Hatune kann über das, was sie gesehen und gehört hat, nicht schweigen. Die Mädchen erzählen ihre traumati-schen Geschichten und zeigen ihre Wunden. Sie könne nicht mehr ertragen, was sie gesehen und gehört habe. Die Bilder der vergewaltigten Mädchen verfolgten sie nachts im Schlaf. Europäische Union und UNO müssen helfen Das Leid der irakischen Christen ist unvorstellbar. 2.200.000 irakische Christen befinden sich als Flüchtlinge in Syrien, 54.000 im Iran, 13.000 in der Türkei, 40.000 im Libanon, 750.000 in Jor-danien, 100.000 in Ägypten. Am 21. Mai wird Schwester Hatune im Europäischen Parlament in Straßburg die Situation der irakischen Flüchtlinge erläutern. Sie will das Parlament erstens auffordern, eine Schutzzone für die irakischen Christen in deren Heimat zu schaffen. Diese dürfte jedoch nicht durch Kurden bewacht werden, die in der Türkei bekanntlich ebenfalls Christen verfolgten. Dringend appelliert die Ordensschwester an die UNO und an die EU, eine solche Schutzzone für einheimische Christen im Irak zu schaffen, die dort Land besitzen und keinesfalls aus ihrem Eigentum vertrieben werden dürften. Zweitens will Schwester Hatune das europäische Parlament dazu aufrufen, denjenigen irakischen Christen, die in die Nachbarländer geflüchtet sind und dort unter menschenunwürdigen Bedingun-gen dahinvegetieren, in EU-Ländern als Asylanten aufzunehmen. In den muslimischen Nachbarlän-dern hätten die irakischen Christen keinen Lebensschutz, würden als Illegale betrachtet und hätten keine Arbeitserlaubnis. Alle Flüchtlinge, die die orthodoxe Ordensschwester bislang interviewt hat, hätten ihren dringenden Wunsch zum Ausdruck gebracht, nie wieder in den Irak zurückkehren zu müssen, da sie dort per-manent von Muslimen bedroht würden. Sämtliche Flüchtlinge baten aber auch eindringlich darum, ihren derzeitigen Aufenthaltsort verlassen zu dürfen und in sichere Länder aufgenommen zu wer-den, in denen sie nicht von Repressalien bedrängt würden und nicht mehr unter menschenunwürdi-gen Bedingungen dahinvegetieren müssten. Christen in sicheren Ländern sowie Europäer und Ame-rikaner trügen diesbezüglich eine besondere Verantwortung und könnten helfen, wenn sie wollten. Das deutsche Aufenthaltsgesetz böte den gesetzlichen Rahmen dafür, weshalb sich die in Rothen-burg ob der Tauber versammelten Christen nun in einer Resolution an Bundeskanzlerin Merkel wandten. Finanziell kann man die verfolgten irakischen Christen durch eine Spende auf das Konto von Schwester Hatune Dogan, „Helfende Hände für die Armen“, Konto 11 00 82 32 bei der Sparkasse Paderborn (BLZ 472 501 01) unterstützen. Schwester Hatune überreicht den existenziell bedrohten Familien die Spendengelder persönlich, damit ihre Töchter sich nicht mehr zwecks Sicherung des Lebensunterhaltes prostituieren müssen, und kauft Nahrungsmittel, die sie den betroffenen Familien gemeinsam mit christlichen Helfern überreicht. Ein Nahrungspaket für 30 Euro ernährt eine Flücht-lingsfamilie einen ganzen Monat lang. Nicht zuletzt bittet die syrisch-orthodoxe Ordensschwester um das Gebet für die verfolgten irakischen Christen und deren Helfer. Weitere Infos: http://www.sisterhatunefoundation.com/iraq.htm
Willkommen ¦ Artikel ¦ Bücher ¦ Finanzen ¦ Kontakt ¦ Site Map Web Development and Custom Graphics by: Arkansas Valley Web Works |